IVF & ICSI
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IVF & ICSI
Künstliche Befruchtung mittels IVF oder ICSI
In-vitro-Fertilisation (IVF)
Bei der In-Vitro-Fertilisation werden die Spermien des Mannes mit den vorher entnommenen Eizellen der Frau in einer Kulturschale im Labor zusammengefügt. Die Spermien schwimmen aus eigener Kraft zur Eizelle und befruchten sie.
Diese Methode ist geeignet bei
- unerfülltem Kinderwunsch, ohne erkennbare Ursachen
- verschlossenen oder fehlenden Eileitern
- leicht eingeschränkter Samenqualität
- Endometriose
ICSI – Intracytoplasmatische Spermieninjektion
Die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine spezielle Form der künstlichen Befruchtung, bei der ein einzelnes Spermium direkt in die vorher entnommene Eizelle der Frau eingespritzt wird.
Diese Methode ist geeignet
- wenn die Samenqualität des Mannes so stark eingeschränkt ist, das sie die Eizellen nicht mit Hilfe von IVF befruchtet werden können
- nach Befruchtungsversagen bei IVF
- bei geringer Eizellanzahl der Frau
Behandlungsablauf der künstlichen Befruchtung
Follikelreifungsphase (Follikel = Eibläschen) – Hormonstimulation
Ziel dieser Methode ist es mehrere Eizellen zu gewinnen. Die Phase der Eibläschenreifung (Follikelreifung) startet mit der Menstruation. Meistens wird ab dem 2. oder 3. Zyklustag eine hormonelle Unterstützung begonnen um die Reifung mehrerer Follikel anzuregen. Ihre individuelle Behandlung und Stimulationsart wird abhängig von Ihrer Diagnose, Voruntersuchungen und persönlichen Wünschen festgelegt (siehe auch IVF Naturelle).
Kontrolliert wird die Follikelreifung mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen und Hormonanalysen. Meistens erfolgen 3 – 4 Arzttermine, bis der Zeitpunkt der Eizellentnahme festgelegt werden kann.
Falls Sie einen längeren Anfahrtsweg bis zu unserem Kinderwunschzentrum haben, können Sie die Ultraschalluntersuchung und Blutabnahme auch bei Ihrem Frauenarzt durchführen lassen und uns das Ergebnis per Fax zusenden. Die Untersuchungsergebnisse sollten jedoch bis spätestens nachmittags bei uns vorliegen, damit wir Ihre Behandlung planen können. So können Sie sich auch bei uns behandeln lassen, wenn Sie nicht in der Nähe wohnen.
Eizellentnahme (Follikelpunktion) und Samenabgabe
Je nachdem wie viele Follikelbläschen in Ihren Eierstöcken herangewachsen sind, kann eine Eizellentnahme mit oder ohne Narkose (Sedierung, “Dämmerschlaf”) erfolgen. Bitte teilen Sie uns Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen mit, damit wir diese in der Therapieplanung berücksichtigen können.
Bei der Eizellentnahme (Follikelpunktion) werden die Eifollikel unter Ultraschallsicht mit einer dünnen Nadel über die Scheide der Frau aus den Eierstöcken abgesaugt. Die Follikelflüssigkeit wird direkt im Kinderwunschlabor untersucht und die Anzahl der gewonnenen Eizellen festgestellt. Der Eingriff dauert abhängig von der Eizellanzahl ungefähr 10-20 Minuten. Anschließend ruhen Sie sich in Ihrem privaten Erholungsraum bei uns noch für ungefähr 2 Stunden aus.
Bitte bringen Sie Ihren Partner zur Eizellentnahme mit, damit er Samen zur Befruchtung der Eizellen abgeben kann. Die Samenabgabe erfolgt nach der Follikelpunktion und wird anschließend in unserem Kinderwunschlabor für die Befruchtung vorbereitet. Sollte Ihr Partner beruflich viel unterwegs sein, ist es möglich Samenproben im Vorfeld einzufrieren und diese für die Behandlung zu verwenden.
Ab dem Abend der Eizellentnahme werden Progesteronkapseln (Gelbkörperhormone) täglich in die Scheide eingeführt. Die Dosis ist abhängig von der Art der Therapie. Bitte beachten Sie, dass diese Art der Anwendung (vaginale Einnahme) auf dem Beipackzettel NICHT erwähnt wird.
Befruchtung der Eizellen
Nach der Entnahme wird die Eizelle im Kinderwunschlabor befruchtet. Die Art und Weise der Befruchtung hängt von der Qualität des Samens und Ihren Wünschen als Paar ab.
Liegt eine gute Spermienqualität vor, kann die Befruchtung mit Hilfe der IVF-Methode vorgenommen werden. Hier wird ein Tropfen aufbereiteter Samen in einer Petrischale zu der Eizelle gegeben und die Befruchtung erfolgt selbstständig. Die Befruchtungschance liegt bei 50-60% bei diesem Vorgehen.
Bei einer eingeschränkten Samenqualität wird die Befruchtung mit Hilfe von ICSI durchgeführt, um eine optimale Befruchtungschance zu erzielen. Die Befruchtungschance liegt bei 80-90% bei diesem Vorgehen.
Einen Tag nach der Eizellentnahme wissen wir, ob sich die Eizelle befruchten lassen hat. Einer unserer Labormitarbeiter wird Sie persönlich über die Befruchtung Ihrer Eizelle(n) informieren.
Embryotransfer
Der Embryotransfer kann 2-5 Tage nach der Eizellentnahme erfolgen, je nachdem welche Therapiestrategie für Sie am sinnvollsten ist.
Die Embryoübertragung ist vergleichbar mit einer gynäkologischen Untersuchung und nicht schmerzhaft. Am Tag des Transfers werden Sie persönlich von einem unserer Labormitarbeiter über die Eizell- und Spermienqualität sowie über die Embryoentwicklung aufgeklärt.
Zur Embryoübertragung wird ein dünner Führungskatheter in den Gebärmuttereingang eingeführt. Anschließend wird der Transferkatheter mit dem Embryo/ den Embryonen vorsichtig eingeschoben und in die Gebärmutter übertragen. Dies dauert nur wenige Minuten Den Vorgang können Sie auf dem Ultraschallgerät verfolgen.
Nach dem Eingriff besteht die Möglichkeit sich in Ihrem privaten Ruheraum bei uns auszuruhen. Nach circa 14 Tagen kann der Schwangerschaftstest gemacht werden.
Einnistungsphase
Die Einnistungsphase ist der Zeitraum nach der Embryoübertragung. In dieser Phase sollten Sie sich Ruhe gönnen und sich verwöhnen lassen. Ungefähr 14 Tage nach der Eizellentnahme wird ein Schwangerschaftstest im Blut durchgeführt. Dann wissen wir, ob die Behandlung zum Erfolg geführt hat.
Erfolgsraten
Die Erfolgsraten einer Kinderwunschbehandlung sind stark vom Alter der Patientin, den Gründen für die Notwendigkeit einer künstlichen Befruchtung und der Art der durchgeführten Therapie abhängig. Leider kann ein Behandlungserfolg nicht garantiert werden, da manche Paare auch nach wiederholter Embryoübertragung nicht schwanger werden.