Die detaillierte Samenanalyse (Spermiogramm) ist die wichtigste Untersuchung bei unerfülltem Kinderwunsch, die beim Mann durchgeführt wird. Das Ergebnis der Samenanalyse ermöglicht uns die passende Behandlung für Sie zu empfehlen. Anhand des Ergebnisses können wir Sie beraten, ob die Samen für eine Insemination (IUI) oder künstliche Befruchtung mit Hilfe von IVF oder ICSI geeignet sind und wie hoch die Erfolgschancen liegen. In unserem Kinderwunschzentrum behandeln wir jedes Patientenpaar individuell. Auch die Untersuchungsmethoden passen wir Ihrer persönlichen Vorgeschichte und Ihren individuellen Umständen an. Beispielsweise führen wir die Samenanalyse bei Männern mit einer hohen Anzahl von Spermien anders durch als bei Männern mit einer sehr niedrigen Anzahl von Spermien. Zusätzlich zu dem Basisspermiogramm simulieren wir bei der Spermienanalyse eine Kinderwunschbehandlung, d.h. wir bereiten die Samen genauso auf wie bei einer Kinderwunschtherapie. Dies gibt uns Aufschlüsse darüber auf welche Art und Weise Ihre Spermien bei der eigentlichen Therapie unterstützt werden können, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erhalten. Aus diesem Grund bevorzugen wir es Ihren Samen persönlich zu untersuchen, damit wir bei der Behandlung gut vorbereitet sein können. Die endgültige Entscheidung, welche Kinderwunschbehandlung für Sie persönlich am besten geeignet ist, wird nur im Zusammenhang mit den Untersuchungsergebnissen Ihrer Partnerin getroffen.

Wie wird die Samenanalyse durchgeführt?

Samengewinnung

Idealerweise wird ein Spermiogramm nach 2-5 Tagen sexueller Abstinenz durchgeführt. Es besteht die Möglichkeit die Probe entweder bei uns oder zu Hause (die Anfahrt sollte maximal 30 Minuten dauern) zu gewinnen. Einen passenden giftfreien Abgabebecher können Sie gerne bei uns abholen.

Was genau wird beim Samen untersucht?

Wir beurteilen die Samenprobe makroskopisch und mikroskopisch nach der neuesten Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Jeder Parameter hilft uns eventuelle Hindernisse auf dem Weg zu Ihrem Wunschkind besser und genauer zu erfassen. Alle folgenden Untersuchungen gehören bei uns zum Standardspermiogramm.

Was genau wird beim Samen untersucht?

Wir beurteilen die Samenprobe makroskopisch und mikroskopisch nach der neuesten Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Jeder Parameter hilft uns eventuelle Hindernisse auf dem Weg zu Ihrem Wunschkind besser und genauer zu erfassen. Alle folgenden Untersuchungen gehören bei uns zum Standardspermiogramm.

✓ Makroskopische Untersuchung

Die makroskopische Auswertung der Samenprobe beginnt mit der Dokumentation der genauen Menge des Samens (Volumen), der äußeren Erscheinung und Farbe, Viskosität, Geruch sowie dem pH-Wert der Probe.

✓ Samenvolumen

Dieses ist definiert durch die Gesamtmenge an Sperma, die nach der Ejakulation gesammelt wird. Der normale Bereich kann von 1,5ml – 5 ml variieren. Normalerweise werden Patienten mit einem niedrigeren Samenvolumen als 1,5ml keine Inseminationen (IUI) empfohlen.

✓ pH-Wert

Der normale pH-Bereich für Samen kann zwischen 7,2 – 8,0 variieren. Ein pH-Wert außerhalb dieses Bereichs kann auf eine Infektion oder Störung der Samenbläschen hindeuten und sollte von einem Urologen weitergehend untersucht werden.

✓ Viskosität

Das Ejakulat enthält Enzyme, die unter normalen Bedingungen den Samen verflüssigen, so dass die Spermien sich nach etwa 20 Minuten frei bewegen können. Eine erhöhte Viskosität beeinträchtigt Ihre Fruchtbarkeit und muss besonders behandelt werden.

✓ Mikroskopische Untersuchung

Die mikroskopische Untersuchung des Samens wird auf zellulärer und molekularer Ebene nach verschiedenen Färbungen und modernsten biochemischen Tests durchgeführt.

✓ Spermienkonzentration

Spermienkonzentration nennt man die Anzahl der Spermien pro Milliliter Ejakulat. Der Normalwert liegt bei mindestens 15 Millionen Spermien/ml. Es sollten insgesamt mindestens 39 Millionen Spermien im gesamten Ejakulat vorhanden sein um auf natürlichem Weg ein Kind zeugen zu können.

Deswegen ist nicht nur die Spermienkonzentration pro Milliliter, sondern auch die gesamte Spermienkonzentration im Ejakulat sehr wichtig für die Beurteilung des Samens. Bei einer niedrigen Spermienkonzentration und nur wenigen normal geformten Spermien wird in der Regel eine ICSI-Behandlung empfohlen.

 

✓ Spermienmotilität

Die Spermienmotilität meint die Beweglichkeit der Spermien in Abhängigkeit von ihrer Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit wird eingeteilt in schnell (A-Spermien) und langsam vorwärts beweglich (B-Spermien), an „Ort und Stelle beweglich“ (C-Spermien) und unbewegliche Spermien (D-Spermien). Es sollten mindestens 32% aller Samenzellen A- und B-Spermien sein. Alle Werte darunter bedürfen besonderer Aufmerksamkeit oder Behandlung.

✓ Morphologie (Normalformen)

Bei der Beurteilung der Morphologie werden die Spermien mikroskopisch untersucht und festgestellt wie viele Spermien normal geformt sind. Nach der neuesten WHO-Richtlinie müssen mindestens 4% der Samen normal geformt sein, damit ein Paar auf natürlichem Weg schwanger werden kann. Wenn nach den neuen strengen Kriterien untersucht wird, finden sich nur noch sehr selten Männer, die mehr als 5-6% Normalformen aufweisen.

Darüber hinaus ist auch die genaue Beurteilung der Art der Spermiendefekte sehr wichtig um Ihre Kinderwunschbehandlung zu planen. Die Fehlbildungen von Kopf, Nacken oder Spermienschwanz werden prozentual aufgeführt. Sollten hauptsächlich Kopfdefekte vorliegen, kann auch eine Befruchtung der Eizellen mit Hilfe von ICSI zu einem Befruchtungsversagen führen. Ist dies vorher bekannt, kann durch Spezialtechniken im Labor dennoch eine Befruchtung herbeigeführt werden.

✓ Bakterien, weiße Blutkörperchen und unreife Spermien

Nach einer spezifischen Färbung können eventuelle Bakterien, unreife Spermien und weiße Blutkörperchen in der Samenprobe entdeckt werden. In der Regel sollten keine Bakterien im Ejakulat aufzufinden sein. Bis zu einer Million weiße Blutkörperchen/ml ist noch normal, ein höheres Ergebnis sollte weitergehend untersucht werden.

✓ Anti-Spermien-Antikörper-Test

Dieser Test erkennt Antikörper, die gegen die Spermien im Ejakulat kämpfen. Anti-Spermien-Antikörper können im Blut, im vaginalem Ausfluss und im Samen selbst gefunden werden. Sie können sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorhanden sein und eine Reaktion des Immunsystems auf Spermien zeigen. Der Test wird durchgeführt, indem der Samenprobe eine spezielle Substanz hinzugefügt wird, die nur an die betroffenen Spermien bindet. Die Berechnung des Prozentsatzes der betroffenen Spermien gibt Auskunft darüber, ob der Körper auf Spermien reagiert oder nicht. Je weniger betroffene Spermien im Ejakulat vorhanden sind desto besser ist die Samenqualität und die Empfängniswahrscheinlichkeit. Im Falle einer hohen Anti-Spermien-Antikörper-Anzahl muss eine spezielle Waschtechnik verwendet werden um die Probe vorzubereiten.

✓ Spermien-Vitalität

Der Prozentsatz der lebensfähigen Spermien wird nach spezieller Färbung gezählt und im gesamten Samen berechnet. Der Mindestanteil lebensfähiger Spermien muss über 58% liegen.

✓ Spermiengröße

Kleinere oder größere Spermien weisen in der Regel genetische Anomalien auf.